Dieses Gespräch fand während einer Podiumsdiskussion auf der EXPO REAL 2023 statt, initiiert von Planon Real Estate. Die Experten im Panel waren Anett Barsch, Head of Project Development Deutschland bei Swiss Life Asset Managers, Peter Liebsch, Associate Partner bei Drees & Sommer, Justus Vollrath, Partner bei PIQON, und Erik Jaspers, Global Product Strategy Director bei Planon Software. Die Moderation wurde von Dr. Susanne Hügel, VP, Head of Digital & Technology Continental Europe von CBRE, geleitet.
Susanne Hügel eröffnet die Diskussion mit einer Umfrageergebnis-Feststellung: Das Publikum sieht Deutschland in puncto Digitalisierung noch nicht weit fortgeschritten. Anett Barsch äußert die Vermutung, dass in Deutschland oft zunächst die Hindernisse, insbesondere in Bezug auf Datensicherheit, gesehen werden, bevor die Chancen erkannt werden. Peter Liebsch betont die kulturelle Herausforderung in Deutschland, Daten zu teilen, im Gegensatz zur “go for it”-Mentalität in den USA.
Die Diskussion verlagert sich auf den digitalen Wandel in der Immobilienbranche. Justus Vollrath, als Berater, teilt seine Einsichten über die Vielfalt der Herangehensweisen in Unternehmen unterschiedlicher Größen. Er hebt die Notwendigkeit hervor, sich auf konkrete Use Cases zu konzentrieren und schlägt vor, den Change-Prozess mit kleinen, gut definierten Schritten zu beginnen.
Anett Barsch betont die Bedeutung von Schulungen und Führungsvorbildern im Change Management. Erik Jaspers bringt den Gedanken des “Digitalen Zwillings” ein, der digitale Repräsentationen von Gebäuden umfasst. Es wird deutlich, dass die Komplexität der Software eine Herausforderung darstellt und die Anwendung erleichtert werden muss.
Die Experten diskutieren die Frage, ob Datensilos ihre Berechtigung haben. Peter Liebsch argumentiert für die Notwendigkeit, alle Daten in einem zentralen Datentopf zu sammeln und gezielte Sichten darauf zu ermöglichen. Justus Vollrath hebt die Komplexität der Immobilienbranche hervor und betont die Herausforderungen bei der Definition und Implementierung von Standards.
Erik Jaspers bringt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) auf den Tisch und warnt vor möglichen Problemen der Datenqualität. Die Diskussion schwenkt zu den Potenzialen der KI, wobei die Experten betonen, dass der Mensch nach wie vor eine entscheidende Rolle im Lernprozess der KI spielt. Peter Liebsch hebt hervor, dass die Implementierung von Standards eine Herausforderung darstellt und dass erklärende KI zukünftig notwendig sein wird.
Die Runde diskutiert den Mehrwert von Daten in der Immobilienwirtschaft und die Schwierigkeiten, diesen in Euros zu quantifizieren. Justus Vollrath betont, dass Investitionen in Datenmanagement auch in Krisenzeiten notwendig sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Anett Barsch und Erik Jaspers unterstreichen die wertsteigernde Wirkung von Daten auf Immobilien, insbesondere in Bezug auf Finanzierung und Bewertung.
Zum Abschluss geben die Experten konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Daten in der Immobilienbranche. Peter Liebsch rät dazu, interne Daten zu strukturieren und geeignete Tools einzusetzen. Anett Barsch plädiert dafür, die Endziele im Blick zu behalten und nur die notwendigen Daten zu sammeln. Erik Jaspers betont die Wichtigkeit der Erfüllung von regulatorischen Anforderungen und Justus Vollrath schließt sich an, indem er die Priorisierung von Daten und die Zusammenarbeit mit Beratern betont.
Die Diskussion verdeutlicht die Herausforderungen und Chancen, die mit der Datenverknüpfung in der Real Estate Branche einhergehen, und unterstreicht die Notwendigkeit eines gezielten, schrittweisen Vorgehens, um die Digitalisierung erfolgreich voranzutreiben.
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