Immobilienprojektentwickler hinken bei der Digitalisierung hinterher – Excel bleibt beliebtestes Tool

05/10/2020

Düsseldorf, 5. Oktober 2020. Auch wenn die digitale Transformation in der Immobilienwirt-schaft im vollen Gange ist – bei den Projektentwicklern gibt es noch viel Nachholbedarf: 2/3 der befragten Projektentwickler sehen bei der Digitalisierung im eigenen Unternehmen noch deutliches Verbesserungspotenzial. Dazu passt auch, dass die Abhängigkeit von Excel nach wie vor groß ist. 88 Prozent der Studienteilnehmer setzen Excel im Kerngeschäft ein, die meisten sogar als Hauptsoftware. So lauten zwei zentrale Ergebnisse einer Markterhebung der HfWU Nürtingen-Geislingen im Auftrag des deutsch-niederländischen Softwarehauses Reasult bV, bei der knapp 100 Führungskräfte deutscher Immobilienprojektentwickler befragt wurden.

Auch wenn die meisten Projektentwickler digitale Prozesse für wichtig halten – eine Bedro-hung ihres Geschäftsmodells durch Digitalisierung sehen sie nicht. “Der Kern der Projektent-wicklung ist Idee, Standort und Kapital zusammenzubringen; das ist eine menschliche Leis-tung, die durch Digitalisierung nur erleichtert, nicht ersetzt werden kann.” Dieser Aussage stimmten alle Befragten zu. Die Interviewten erwarten von digitalen Technologien hauptsäch-lich operative betriebswirtschaftliche Vorteile: Die eingesetzte Software soll die Effizienz und Effektivität steigern, zugleich den Arbeitsablauf erleichtern und die Transparenz erhöhen.

„Excel gilt nach wie vor als Alleskönner bei den Projektentwicklern“, sagt Dirk Schumacher, Head of DACH von Reasult. „Dabei gibt es Softwarelösungen, die das Planen von Projekten sehr viel einfacher gestalten, die Fehlerquote deutlich reduzieren sowie Reportings liefern, die Excel nicht abbilden kann. Anscheinend fehlt vielen Entwicklern der letzte notwendige An-stoß, um sich für eine moderne Softwarelösung zu entscheiden.“

Digitalisierung ist mehr als CAD und digitale Projekträume

Im Einsatz befinden sich zurzeit insbesondere digitale Projekträume und CAD-Programme, gefolgt von BIM und Cloud Computing. Digitale Lösungen sollen nach Angaben der Projekt-entwickler insbesondere den Bauprozess unterstützen, den Datenaustausch erleichtern sowie die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessern. Projektakquisition, Personalma-nagement und Risikomanagement gehören noch zu den am wenigsten digitalisierten Berei-chen.

Prof. Dr. Carsten Lausberg, Professor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirt-schaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, und Leiter der Studie: „In der idealen Welt wird der gesamte Projektentwicklungsprozess von der Grundstücksakquise bis hin zum Vertrieb, mit allen internen und externen Beteiligten durch digitale Technologien unterstützt. Eine Plattform für alle Leistungen – das ist die Wunschvorstellung der Projektentwickler. Doch der Weg bis dahin ist noch weit.“

Treiber der Digitalisierung sind übrigens die Geschäftsleitung und die jüngeren Mitarbeiter, Bremser überwiegend die ältere Belegschaft. Folglich wird die Mitarbeiterakzeptanz als wich-tigstes Kriterium für den Erfolg beim Einsatz von digitalen Lösungen angesehen.

Die vollständige Studie finden Sie hier: Studie

Hintergrund:
Die Marktstudie befasste sich mit verschiedenen Facetten der Digitalisierung der Immobilienprojekt-entwicklung. Sie wurde im Rahmen des Moduls „Wissenschaft und Praxis“ von Studierenden des sechsten Semesters des Bachelor-Studiengangs Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen im Auftrag von Reasult bV erstellt. Die Befragung erfolgte qualitativ in Form von Einzelin-terviews sowie quantitativ mit Hilfe eines Online-Fragebogens. Rund 100 Rückmeldungen waren ver-wertbar. Die Befragung richtete sich ausschließlich an Führungskräfte in deutschen Immobilienpro-jektentwicklungsunternehmen.
Befragungszeitraum: Juni 2020

Über Reasult BV
Die Reasult BV wurde im Jahr 2000 im niederländischen Ede (nahe Arnheim) gegründet und entwickelt Finanzanalyse-Tools für das Immobilienmanagement. Das Unternehmen ist Marktführer in den Nieder-landen und liefert für mehr als 60 Prozent der großen Projektentwickler und Bauträger in Deutschlands Nachbarland spezifische Softwarelösungen. Derzeit beschäftigt das Real Estate Software-Haus rund 50 Mitarbeiter. Zu den Kunden in Deutschland zählen neben der HansaInvest Real Estate und HIH Real Estate unter anderen die KIB-Gruppe, Kondor Wessels, Cube Real Estate und die Stadtentwicklungs-gesellschaft Herford. Seit Anfang des Jahres 2019 ist Reasult auch in der Schweiz aktiv und betreut hier die Steiner Investment Foundation. Insgesamt greifen derzeit rund 1.500 Nutzer auf die Anwen-dungen zurück, darunter auch Mitarbeiter von Liegenschaftsämtern. Neben dem niederländischen Hauptstandort ist Reasult in Deutschland und Belgien mit Niederlassungen vertreten.

Pressekontakt:
Anke Sostmann, Executive Director
Feldhoff & Cie. GmbH
M: +49 159 04028505
E-Mail: as@feldhoff-cie.de

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