20 Jahre Reasult: Drei Fragen an Aart Zandbergen

28/05/2020

Die Corona-Pandemie hat uns noch immer fest im Griff. Eigentlich wollten wir vom 15. bis 17. Mai den 20. Geburtstag von Reasult mit allen Mitarbeitern groß in Budapest feiern. Eigentlich. Denn dann kam Covid-19 …

Unsere Feier haben wir auf das kommende Jahr verschoben. Dafür nutze ich jetzt die Gelegenheit, Aart auf den Zahn zu fühlen. Wie damals vor 20 Jahren alles begann. Und wie es weitergeht – mit der Digitalisierung der Immobilienbranche nach Corona. Drei Fragen an Aart Zandbergen, Gründer und CEO von Reasult.

Lieber Aart – vor 20 Jahren warst Du an der Gründung von Reasult maßgeblich beteiligt. Seitdem optimiert Reasult die Entscheidungsprozesse in Immobilienunternehmen. Was war der Auslöser für die Gründung von Reasult, was waren die wichtigsten Meilensteine?

Aart: Vor 20 Jahren arbeitete die gesamte Branche fast ausschließlich mit Excel. Wir wollten eine bessere Lösung finden. Eine Lösung, die Immobilienprojektentwickler bei der Planung und Umsetzung unterstützt, bei Machbarkeitsanalysen, beim Controlling. Zwei der Mitgründer kamen aus der Projektentwickler-Branche, ich selbst habe einen Finanz- und Software-Hintergrund. Das war ein idealer Mix.
20 Jahr Reasult
Dennoch haben uns nicht wenige gewarnt und gesagt: Vergesst es – die Branche ist zu sehr mit Excel verwachsen. Von wegen. Wir hatten relativ schnell unsere ersten drei Kunden: zwei große private Projektentwickler und eine große Wohnungsbaugesellschaft aus Amsterdam. – unsere Lösung konnte schon damals einfach sehr viel mehr bieten als Excel.

In den letzten 20 Jahren sind wir deutlich gewachsen und wir haben eine enorme Lernkurve hingelegt. Vor etwa sieben Jahren folgte der Schritt nach Deutschland – heute sind wir in der gesamten DACH-Region aktiv und decken alle wesentlichen Vorschriften, Annahmen und Details der Immobilienprojektentwicklung ab. Gerade sind wir dabei, eine skalierbare Plattform für große, kleine, lokale, mittelständige aber auch internationale und lokale Projektentwickler zu entwickeln.

Werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage: Wie wirkt sich Covid-19 auf die Geschäftstätigkeit von Reasult aus und gibt es Unterschiede zwischen dem niederländischen und dem deutschen Markt?

Aart: Langfristig sehe ich kaum Auswirkungen von Covid-19 auf unser Geschäftsmodell. Kein Kunde hat uns bisher aufgrund von Corona gekündigt, die Nachfrage nach Wohnungen und Büros in guten Lagen bleibt hoch. Wenn die Konjunktur jedoch einbricht, ist von Verzögerungen auszugehen.

Gleichzeitig hören wir von Seiten der Unternehmen aber auch immer wieder, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, über Prozesse nachzudenken. Alle reden zurzeit von Anpassungsfähigkeit, Digitalisierung ist da die große Chance. Generell sind beim Thema Digitalisierung die Niederländer den Deutschen immer einen kleinen Schritt voraus – doch auch in Deutschland bemerken wir aktuell ein hohes Tempo. Ob wir mit dieser Einschätzung richtig liegen, lassen wir gerade evaluieren. Gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) erheben wir den Digitalisierungsgrad der Projektentwickler-Branche in Deutschland. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.

Wie sehen die Planungen für die nächsten fünf Jahre aus?

In unserer dynamischen Welt ist es kaum möglich, fünf Jahre voraus zu schauen. Aber unsere Mission ist klar: Wir wollen der europäische Marktführer für Finanzprognose- Finanzanalysesoftware bei Projektentwicklern sein. Wir wollen sowohl die Prozesse als auch die Rendite unserer Kunden verbessern. Dabei spielen das Berichtswesen, Wahrscheinlichkeitsberechnungen und Analysen eine wichtige Rolle. Packen wir es an.

 

Bleiben Sie gesund.

Ihr Dirk Schumacher

 

 

 

 

 

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