Rückblick EXPO Real 2016

15/10/2016

Die EXPO Real 2016 ist vorbei, mein Eindruck nach drei intensiven Tagen in München: Die Digitalisierung ist in der Immobilienwirtschaft angekommen – überall wurde über den Nutzen von Immobiliensoftware, über BIG DATA, Smart Buildings oder PropTechs diskutiert. Allein an der Umsetzung hapert es noch. Noch fehlt der Wille, das doch so wichtige Thema JETZT anzugehen. Der Wille, sich ich mit den Chancen der Digitalisierung JETZT auseinander-zusetzen. Noch geht es vielen Marktteilnehmern einfach zu gut.

„Versemmelt die Immobilienbranche die Digitalisierung?“ – lautete beispielsweise die Frage beim IntReal Investmenttalk auf der Expo. Konsequente Digitalisierung bedeute die Bereitschaft, sämtliche Prozesse im Unternehmen auf die Anforderungen eines digitalen Workflows auszurichten, hieß es da. Dem pflichte ich uneingeschränkt bei.
Auch ULI Germany verschrieb sich dem Thema Digitalisierung und lud zum Expo Real Breakfast „Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft – Quo Vadis?“ ein. Hier ging es um die neuesten PropTech-Trends und die Innovations(un?)freundlichkeit der Branche.

Im EXPO REAL Forum dann die Veranstaltung „Digitalisierung: Veränderte Prozesse und neue Nutzerlandschaften“ mit Prof. Dr. Peter Russo von der EBS, Dr. Florian Stadlbauer von Commerz Real, Berater Dr. Martin Wolff sowie Henryk Plötz vom Chaos Computer Club. Auch hier das gleiche Stimmungsbild: Alle sind sich einig, dass Unternehmen hinsichtlich der Digitalisierung keine andere Wahl haben. Professor Russo ist sich sicher, dass die Immobilienwirtschaft den Weg der Digitalisierung mitgehen muss – denn die käme so oder so. Sie alle sprechen mir aus dem Herzen.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf die gerade von ZIA Zentralen Immobilien Ausschuss und Ernst & Young (EY) veröffentlichte Studie „Einsatz digitaler Technologien in der Immobilienwirtschaft“. Laut Studie haben neun von zehn klassischen Immobilien-unternehmen das Thema „Digitale Transformation“ auf ihrer Agenda – das bestätigt meinen Eindruck von der Expo. Dabei hielten sowohl etablierten Vertreter als auch die jungen PropTechs Big Data und Datenstrukturierung für wichtige Zukunftsthemen – wie schön.

Der Einsatz digitaler Technologien steigert die Effizienz. Auch die Qualität von Entscheidungen verbessert sich: Entscheidungen und Vorhersagen können datengestützt schneller getroffen werden als ohne Datengrundlage – diese Auffassung vertreten immerhin 87 Prozent der befragten Unternehmen.

Woran hapert es also? An der Angst vor Veränderungen? An den Kosten? Natürlich: Die Umstellung kostet Geld. Und Zeit. Und manchmal auch Nerven. Oft erfolgt sie aber auch völlig unproblematisch. Und führt im Endeffekt zu Kosteneinsparungen. Mehr als andere Wirtschaftszweige muss die Immobilienwirtschaft eine beständig wachsende Informations- und Datenflut bewältigen – im Asset- wie auch im Property-Management oder in der Transaktionsabwicklung. Packen wir es gemeinsam an – mit branchen-spezifischen und auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittenen Lösungen.

Ihr Dirk Schumacher

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